Seit Wochen lese ich auf allen Social Media-Kanälen (Business-)Pläne für 2023. Wie wir Schreibpläne schmieden und Schreibziele umsetzen können, darüber habe ich schon vor einiger Zeit gebloggt. Aber natürlich denke ich am Jahresanfang auch darüber nach, was ich aus dem letzten Jahr mitnehme, und wie ich meine Selbstständigkeit zukünftig gestalten möchte.
Meinen Werten treu bleiben
Seit ich als Schreibcoach im Netz aktiv bin, werden mir die Anzeigen großer Onlinebusiness-Gurus eingespielt. Ihr Rezept: „Entwickle einen einzigen Verkaufsschlager. Locke dann möglichst viele Leute in diesen Kurs und verdiene so automatisch das dicke Geld.“ Ich will gar nicht ausschließen, dass diese Strategie funktionieren kann.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber: Ich möchte mich gar nicht mit einer Art „Schreib-Broadcast“ an hundert Leute gleichzeitig wenden. Sondern ich möchte Schreibenden einen geschützten Raum für ihr kreatives Schaffen geben. In der Kleingruppe bekommen sie und ihre Texte bei mir die Wertschätzung, die sie verdient haben. Wir versammeln uns also auch 2023 in gemütlicher Runde am virtuellen Lagerfeuer und teilen unsere einzigartigen Geschichten.
Ich möchte gar keine Super-Premium-Hochglanzkurse anbieten. Gerade in der momentanen Lage darf ein Schreibworkshop kein unbezahlbarer Luxus sein! Darum habe ich meine Preise bewusst leistbar gestaltet. Ich finde nicht, dass ich mich damit unter Wert verkaufe oder etwas „verramsche“.
Ich möchte mich gar nicht auf einen einzigen Kurs festlegen. Im Gegenteil: Ich werde 2023 weitere Kursformate entwickeln, denn das macht mir großen Spaß! Wir werden Kurzgeschichten und Gedichte schreiben und uns auch zu längeren Gateless Writing Sessions treffen. Ich freue mich jetzt schon auf die wunderbaren Texte, die dabei entstehen werden.
Aufs Motto Find your tribe vertrauen
Natürlich stellt sich in einer Selbstständigkeit immer die Frage nach der Sichtbarkeit. Denn was nützt mir das schönste Workshopangebot, wenn niemand davon weiß? Suzanne Kingsbury, bei der ich Gateless Writing lernen durfte, beschreibt das, worauf es ankommt, mit den Worten: Find your tribe. Und sie sagt: „Gateless Writing wird diese Leute finden.“
Das klingt jetzt natürlich sehr esoterisch. Aber genau so war es bei mir. Irgendwo bin ich über Gateless Writing gestolpert und habe gespürt: „Das ist es!“ Ich glaube daran, dass viele Menschen auf diese Art des entspannten Schreibens mit stärkenbasiertem Feedback gewartet haben. Auch wenn sie es vielleicht noch nicht ahnen.
Und was ist mit denen, die davon überzeugt sind, dass sie ihr Schreiben nur in einer einsamen Ochsentour mit knallharter Textkritik weiterentwickeln können? Die werden sicher ein Angebot finden, das zu ihnen passt. Aber sie sind eben nicht der tribe, der sich beim Gateless Writing am Lagerfeuer wärmt.
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Social Media-Kanäle testen
Stichwort „Sichtbarkeit“: Als ich mit meiner Selbstständigkeit begonnen habe, habe ich stark auf XING und Twitter gesetzt. Auf XING konnte ich mich in Gruppen vernetzen und kostenlos meine Schreibworkshops bewerben. Das Posten auf Twitter fiel mir leicht und hat sich stimmig angefühlt.
Auf beiden Plattformen haben sich nette Kontakte ergeben, und sie haben eine Zeitlang wunderbar funktioniert. 2023 hat XING nun ausgerechnet die beiden Funktionen abgeschaltet, die mir dort etwas gebracht haben. Und zur Entwicklung von Twitter unter Elon Musk muss ich wohl nichts mehr sagen …
Also plane ich, mich künftig stärker auf LinkedIn und Instagram zu tummeln. Auf Facebook und Mastodon bin ich auch. Mit Pinterest bin ich bisher nicht warm geworden, und für TikTok fühle ich mich zu alt. Welche Social Media-Kanäle sich für mich mittelfristig am besten anfühlen werden? Das werde ich 2023 hoffentlich herausfinden.
Öfter bloggen
Natürlich ist es schön, wenn man in den sozialen Medien postet und dafür eine Resonanz bekommt. Aber meine Erfahrungen mit XING und Twitter haben mir gezeigt, dass ich mich nicht zu sehr auf solche Plattformen verlassen darf. Immer wieder hört man sogar, dass Menschen unbegründet von Facebook oder Instagram gesperrt werden. Es scheint ein aktueller Trend zu sein, dass sich Selbstständige wieder stärker auf ihren eigenen Blog besinnen.
Das finde ich schlau. Also habe ich mir vorgenommen, mit meinem Blog bei der Schreib-Aktion #52in23 mitzumachen. Unter diesem Hashtag versammeln sich Schreibende mit dem Ziel, in diesem Jahr jede Woche einen Text zu schreiben. Bisher habe ich es geschafft, wöchentlich zu bloggen.
Vielleicht übernehme ich diesen Schwung auch für mein sonstiges Schreiben: Dieser Tage habe ich mal wieder eine neue Kurzgeschichte auf story.one veröffentlicht.
Ich freue mich auf ein schreibfreudiges Jahr 2023!