Wie du Schreibimpulse nutzen kannst

Creative writing prompts sind vor allem in der englischsprachigen Schreibszene beliebt: Kleine Anregungen, zu denen du einfach drauflos schreiben kannst. Wenn du gerade über deinem Romanprojekt brütest, fragst du dich vielleicht: „Sind solche Spielereien nicht Zeitverschwendung?“ Keineswegs, denn kreative Impulse bereichern dein Schreiben in vielerlei Hinsicht!

Wozu überhaupt Schreibimpulse?

Zunächst scheint es, als koste es wertvolle Schreibzeit, einen Impuls zu nutzen, ohne zu wissen, was dabei herauskommt. Doch Schreibende aller Art berichten, dass sie damit folgende Ergebnisse erzielen:

I. Schreibroutine etablieren

Um ein Schreibprojekt voranzubringen, ist eine gute Routine hilfreich. Wenn du dir regelmäßig kurze Impulse vornimmst, stellt sie sich fast von selbst ein: Zehn Minuten reichen schon zum „Warmschreiben“. Damit hast du dich in eine gute Schreibstimmung gebracht und kannst dich konzentriert deinem Projekt widmen.

II. Blockaden vermeiden

Mit einem Impuls musst du nicht lange auf das leere Blatt starren, sondern kannst einfach losschreiben. Es macht Spaß, und der Text, der dabei entsteht, muss nicht „gut werden“. So können sich Schreibblockaden gar nicht erst festsetzen und der innere Kritiker bleibt stumm.

III. Kreativität entfachen

Zu einem kreativen Impuls kannst du deine Gedanken fließen lassen. Du darfst experimentieren und dich überraschen lassen, was spontan auf dem Papier entsteht. Damit kommst du spielerisch auf originelle Ideen; Schauplätze, Figuren und Szenen tauchen scheinbar aus dem Nichts auf.

IV. Komfortzone verlassen

Ein Schreibimpuls kommt oft überraschend (es sei denn, du hast ihn gezielt ausgewählt). Manchmal spricht er dich nicht an, oder du verspürst sogar einen inneren Widerstand. Probiere ihn trotzdem aus: Wenn du abseits der vertrauten Pfade schreibst, entstehen oft starke Texte!

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Welche Arten von Impulsen gibt es?

Viele Impulse sind so offen gestaltet, dass du Inhalt, Stil, Textsorte oder Genre frei wählen kannst.„Schreibe über etwas Altes“: Zu solchen Anregungen kannst du entweder autobiografisch schreiben oder etwas erfinden.

Andere Varianten geben inhaltlich mehr vor, so wie dieses beliebte Beispiel: „Schreibe eine Szene über zwei Menschen, die einander nicht ausstehen können und zusammen im Fahrstuhl steckenbleiben.“ Dabei brauchst du vielleicht länger, um ins Schreiben zu kommen, kannst aber gezielt einen Konflikt ausarbeiten oder einen Dialog zuspitzen.

Wo findest du Schreibimpulse?

Natürlich gibt es spezielle Kartensets und Bücher zu kaufen, doch wenn du deine Wahrnehmung schärfst, entdeckst du sie überall. Beobachte Menschen in der Straßenbahn, oder schnappe Dialogfetzen auf. Schau dich nach Objekten in deiner Umgebung um, und achte bewusst auf Formen, Farben oder Gerüche.

I. Wörter und Sätze

Schlage wahllos ein Buch auf, tippe mit dem Finger auf eine Seite, und beginne mit diesem Wort oder Satz. Oder du bittest jemanden, dir spontan drei bis fünf Wörter zu nennen, die in deinem Text vorkommen müssen. Du kannst auch aus einem deiner eigenen Texte eine Stelle herausgreifen und damit etwas Neues beginnen.

II. Bilder und Fotos

Lass dich von alten Familienfotos inspirieren. Schlage ein Fotoalbum oder einen Bildband zufällig auf, und nimm das erste Bild, das du siehst. Besuche ein Kunstmuseum: Schlendere durch die Ausstellung, bleibe vor einem Bild stehen, das dich anspricht, und schreibe direkt vor Ort.

Auch in diesem Blog und in meinem Newsletter bekommst du Bildimpulse, die du fürs Schreiben nutzen kannst. Und mit meinem Schreibfreuden-Adventskalender verschicke ich in der Weihnachtszeit sogar täglich einen Bildimpuls. Einige Texte, die dabei entstanden sind, kannst du hier lesen. (Du möchtest auch mitmachen? Melde dich zum Newsletter an, damit du den Start nicht verpasst!)

III. Online-Tools

Im Internet findest du „writing prompts‟ für jede Textsorte und jeden Anlass. Außerdem gibt es Plotgeneratoren, deren Vorschläge du weiterentwickeln kannst. ChatGPT liefert dir nicht nur Schreibimpulse, sondern auch Plotideen, Figuren und Schauplätze als Inspiration. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir einige solcher Tools vor.

Loslegen: Allein oder im Workshop!

Natürlich kannst du jederzeit allein loslegen: Wähle eine Zeitlang täglich einen neuen Schreibimpuls aus. Stell dir den Timer, und schreibe zehn Minuten lang drauflos, ohne nachzudenken. Wenn du magst, schreib gerne mit der Hand. Lass deinen Ideen freien Lauf, und zensiere oder korrigiere dich nicht.

Besonders gut funktionieren Impulse, die von außen kommen – zum Beispiel in einem Schreibworkshop. Sie überraschen dich nämlich garantiert, und zaubern Texte hervor, die du dir anders nicht ausgedacht hättest. Beim Gateless Writing arbeite ich mit Entspannung, Musik und einfachen, aber effektiven Impulsen, die du für autobiografische oder literarische Texte nutzen kannst.

Es lohnt sich, verschiedene Arten von Impulsen auszuprobieren. Sei offen für alles, was entsteht – auch wenn es mit deinem aktuellen Schreibprojekt scheinbar nichts zu tun hat. Wer weiß, vielleicht schließt du damit ganz nebenbei eine hartnäckige Plotlücke?

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Überarbeitete Fassung meines Beitrags „Gib Schreibimpulsen eine Chance“ in „The Tempest“ – Ausgabe 26-07 – Juli 2024

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