Schreiben mit Musik

Im Supermarkt dudelt „Losing my religion“ von REM – und ich muss an meine Oberstufenzeit denken. Wie lange habe ich diesen Song nicht mehr gehört? Das war doch erst gestern, als wir dazu die Nächte durchgetanzt haben … In diesem Beitrag gebe ich dir Anregungen, wie du die Kraft der Musik nutzen kannst, um starke autobiografische Texte zu schreiben.

Sicher kennst du das auch: Wenn du Musik hörst, werden sofort Bilder, Erinnerungen und Emotionen in dir wach. Besonders die Jugend war eine Zeit, in der wir uns (auch) stark über Musik definiert haben. Einige von uns hörten das, was im Radio oder in der Disco lief. Andere hörten Punk oder Heavy Metal und kleideten sich im dazu passenden Stil.

Musik ruft starke Emotionen hervor: Nutze das!

Musik verband uns mit unseren Freunden und linderte unseren Liebeskummer. Sie war ein Medium, mit dem wir uns von unseren Eltern abgrenzten oder gegen das Establishment protestierten. Musik ruft also starke Emotionen und Erinnerungen hervor – und kann damit ein wirksamer Schreibimpuls für dein kreatives Schreiben sein. Du kannst sie auf vielfältige Weise nutzen, um deine Kreativität und deinen Schreibfluss anzuregen.

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Welche Musik unterstützt dich beim Schreiben?

Bevor du das nächste Mal einen Text schreibst, könntest du dich fragen: Welche Musik möchte ich dabei hören – und welche würde mich stören? Viele Schreibende fühlen sich durch Liedtexte in Sprachen, die sie verstehen, abgelenkt. Instrumentalmusik funktioniert oft besser.

Dabei regen schnellere Rhythmen unsere Atmung und Herzaktivität an, langsamere Rhythmen beruhigen unseren Körper. Auf Spotify findest du als Anregung Playlists mit meditativen Klangkulissen, z. B. „Musik zum Schreiben“ oder „Mellow Jazz“. Wenn du dein Schreiben immer mit derselben Musik unterlegst, kannst du dich sogar darauf konditionieren: Jetzt ist meine Schreibzeit.

Woran möchtest du dich erinnern?

Besonders für autobiografische Texte ist Musik aus deiner Kindheit und Jugend ein wirkungsvoller Impuls. Damit zapfst du eine zusätzliche Quelle für Erinnerungen an. Hierzu könntest du folgende Schreibübung machen. Sie dauert etwa zwanzig Minuten:

  • Nimm dir zuerst drei Minuten Zeit und sammele Stichpunkte: Welcher Popstar zierte das Bravo-Poster über deinem Bett? Welche Rockballade übte deine Schwester ständig auf ihrer E-Gitarre? Wahrscheinlich bringt dich dieses Brainstorming auf Songs, die dich damals geprägt haben.
  • Stell den Timer auf fünfzehn Minuten.
  • Wähle einen Song aus, der dich anspricht und hör ihn dir in Ruhe an (zum Beispiel auf Youtube)
  • Schreibe dann einfach drauflos – woran erinnerst du dich? Denke auch an deine Sinne: Wonach hat es im Freibad gerochen? Wie hat das erste Bier geschmeckt?

Achte beim Schreiben gut auf dich

Besonders beim autobiografischen Schreiben ist es wichtig zu beobachten, wie du dich fühlst. Denn natürlich kann es beim Schreiben immer passieren, dass du tief in Erinnerungen oder Gefühle eintauchst. Gerade dann, wenn du mit einem wirkungsvollen Tool wie Musik bewusst Erinnerungen hervorlockst (die auch schmerzhaft sein könnten). Sobald du merkst, dass das Schreiben dir in diesem Moment nicht gut tut, höre erst einmal damit auf.

Sei ansonsten beim Schreiben ganz offen: Lass dich überraschen, an welche längst verloren geglaubten Anekdoten und Erlebnisse du dich – mit Hilfe der alten Songs – wieder erinnerst …

(Versionen dieses Artikels erschienen auch als Beiträge im Wiener Musikblog „MUSEDU“ sowie als Gastbeitrag im Blog von Johanna Vedral.)

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