Pünktlich zum Jahreswechsel holt uns die Frage nach unseren Plänen und Zielen wieder ein. Gerade für Hobby-Schreiberlinge ist das ein guter Zeitpunkt, um Schreibpläne fürs kommende Jahr zu schmieden. Doch wie können wir uns realistische Schreibziele setzen und trotzdem entspannt bleiben? Wie schaffen wir es, uns auch für längere Schreibprojekte zu motivieren und uns die Schreibfreude zu bewahren?
Wie steht’s mit der Motivation?
Ich finde es hilfreich, ab und zu meine Motivation zu überprüfen. (Nicht nur) zum Jahresanfang denke ich daher gern darüber nach, warum ich überhaupt einen Roman schreiben will. Eine solche Schreibreflexion mache ich immer wieder mal. Vor allem, wenn es mit dem Schreiben gerade nicht so gut läuft.
Schnapp dir einfach dein Notizbuch, stell dir den Timer auf zehn Minuten und lass deinen Stift die Antworten finden. Hier kommen ein paar Fragen, über die ich gelegentlich nachdenke:
- Warum schreibe ich?
- Wie wichtig ist mir dieses Schreibprojekt?
- Was brauche ich, um mir meine Schreibfreude zu erhalten?
Wie du Schreibziele findest
Wenn ich meine allgemeine Stimmung ergründet habe, kann ich mich konkreten Schreibzielen widmen und in die Planung gehen. Auch das mache ich gern schreibend, das heißt also wieder: Timer stellen und losschreiben.
Ich versuche, mir vorzustellen, wie das Jahr 2023 privat und beruflich wohl aussehen wird. Und dann überlege ich, wie mein Schreiben dort hineinpasst. Damit finde ich auch heraus, wie viel Priorität die Arbeit an meinem Roman bekommen soll. Vermutlich wird mich zwischendurch das Leben wieder einholen … Aber zumindest habe ich mir am Jahresanfang Gedanken gemacht:
- Wie viel Zeit kann (und will) ich meinem Schreibprojekt einräumen?
- Will ich jeden Tag eine bestimmte Wortzahl schaffen (oder stresst mich das)?
- Setze ich mir eine konkrete Deadline oder überlege mir Meilensteine?
- Wann sind für mich gute Schreibzeiten?
- Wie kann ich kleine Erfolge feiern?
Den letzten Punkt finde ich besonders wichtig, um motiviert zu bleiben!
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Wie du deine Schreibziele umsetzen kannst
Je nachdem, was deine Reflexion ergeben hat, kannst du im zweiten Schritt gezielt nach Lösungen suchen, um deinen Schreibzielen näher zu kommen. Vielleicht möchtest du dir feste Schreibzeiten im Kalender blocken oder Deadlines festlegen. Was wir schriftlich fixieren, schafft Verbindlichkeit.
Vielleicht hast du dabei auch herausgefunden, dass du dich gern mehr übers Schreiben austauschen würdest. Oder du weißt noch nicht recht, wie du dir 2023 Schreibzeit frei schaufeln sollst? Dann habe ich hier ein paar Anregungen für dich:
I. Vernetze dich mit anderen
Gemeinsam Schreiberfolge zu feiern und einander zu motivieren … das kann gerade bei längeren Schreibprojekten hilfreich sein. Die Schreibcommunity auf Social Media macht es uns leicht, Schreibbuddies zu finden. Wenn wir anderen von unseren Schreibzielen erzählen, spornt uns das an, sie auch zu erreichen. Auch Schreibworkshops sind eine gute Möglichkeit, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und an Schreibprojekten weiterzuarbeiten.
II. Such dir Schreibchallenges
Challenges können uns dabei helfen, uns regelmäßig Zeit fürs Schreiben zu nehmen. In der Schreibbubble auf Instagram und anderswo stoße ich immer wieder auf schöne, gemeinschaftliche Schreibaktionen. Eine davon ist die Aktion #52in23, die Jade von den Meeresträumerinnen veranstaltet. Sie startet im Januar und läuft das ganze Jahr lang. Die Idee: 2023 jede Woche einen Text schreiben. Egal, ob Kurzprosa, Lyrik oder Blogpost. Hier findest du weitere Infos dazu.
Manche Schreibchallenges laufen einen Monat lang oder haben ein bestimmtes Motto. Im Februar verfassen Lyrik-Fans im NaHaiWriMo („National Haiku Writing Month“) jeden Tag ein Haiku. Im April und Juli findet das Camp NaNoWriMo statt, bei dem sich Schreibende (wie auch beim offiziellen NaNoWriMo im November) einen Monat lang in ihre Romanprojekte stürzen. Und im Dezember gibt es wieder meinen Schreibfreuden-Adventskalender, mit dem du jeden Tag zu einem Bildimpuls schreiben kannst.
III. Bleib realistisch – und sei gnädig mit dir!
Ich finde es wichtig, dass wir uns die Freude am Schreiben bewahren. Das Leben ist stressig genug und wir müssen ohnehin ständig Dinge tun, die uns wenig Spaß machen. Das Schreiben sollte dagegen (überwiegend) leicht gehen und angenehm sein. Wie schaffen wir das? Indem wir unsere Schreibziele zwischendurch auf ihre „Alltagstauglichkeit“ überprüfen.
- Muss ich wirklich eine Stunde am Tag schreiben, oder kann ich zwanzig Minuten besser unterbringen?
- Muss es unbedingt ein Roman sein, oder schreibe ich lieber erst ein paar Kurzgeschichten?
- Kann ich die Liste der Schreibratgeber, die ich durcharbeiten wollte, reduzieren?
- Wo darf ich mir „Mut zur Lücke“ gönnen?
Wir dürfen uns zugestehen, unsere Pläne umzuschmeißen und selbst gesetzte Ziele auch einmal nicht (oder nicht so schnell) zu erreichen. Eine Schreibpause tut manchmal ganz gut: Mit Abstand zum Text finden wir neue Schreibideen und geben unserer Kreativität wieder Raum, um sich zu entfalten. Und sobald wir uns bereit fühlen, legen wir einfach wieder mit dem Schreiben los.