Du möchtest dich zu einer Geschichte oder einer neuen Szene in deinem Roman inspirieren lassen? Vielleicht schreibst du gerade beim NaNoWriMo mit und dir gehen die Ideen aus … Dann nimm doch mal ein Foto als Anregung! Hier findest du einige Bildimpulse aus meinem Newsletter und Tipps, wie du sie einsetzen kannst.
Wie kannst du Bildimpulse nutzen?
Vielleicht hast du Bildimpulse beim Schreiben bisher vernachlässigt, weil sie dich unangenehm an den Deutschunterricht erinnern? In Schulbüchern findet man leider oft noch recht starre Vorgaben dazu, wie mit diesen Impulsen korrekt umzugehen sei:
Da heißt es beispielsweise, man solle a) die Bilder eingehend betrachten und dann sorgfältig eines auswählen, das dann b) unbedingt sinnvoll in die Handlung eingebaut werden solle. Und sowieso müsse zunächst noch ein genaues Gerüst der Geschichte entworfen werden, bevor man mit dem Schreiben loslegt … puh …
Glücklicherweise sind wir nicht mehr in der Schule und dürfen uns daher beim Schreiben von unserer Intuition leiten lassen! Denn genau das ist der besondere Reiz von Impulsen: Sie laden uns ein, unseren Gedanken freien Lauf zu lassen und uns auf das einzulassen, was dabei auftaucht.
Dabei wäre es eher hinderlich, aufkommende Ideen schon beim Schreiben zu selektieren, vorschnell wieder zu verwerfen, oder in ein Gerüst zu pressen! Stattdessen könntest du wie folgt vorgehen:
- Stell dir den Timer auf 10 Minuten. (Natürlich kannst du auch länger schreiben, wenn du Zeit hast.)
- Schließe die Augen, atme ein paar Mal tief durch und stimme dich aufs Schreiben ein.
- Öffne die Augen und klicke spontan auf einen der Links zu den Bildimpulsen.
- Grübele nicht, sondern schreibe sofort drauflos. Am besten mit der Hand.
- Zensiere dich nicht, editiere nicht, sondern lass zu, dass die Ideen frei aufs Papier fließen.
Links zu den Bildimpulsen
Was tun, wenn die Schreibideen ausbleiben?
Du hast absolut keine Idee zu dem Bild? Dann beschreibe erst einmal nur, was du siehst: Was für Menschen, Orte oder Gegenstände sind abgebildet? Wie sieht es dort aus? Was kann man hören oder riechen? Hast du irgendwelche Erinnerungen oder Assoziationen zu den Bildern?
Was könnte dort passieren – oder was ist gerade passiert? Was fühlt oder denkt die Person? Vielleicht sind mehrere Menschen abgebildet: In welcher Beziehung stehen sie zueinander? Worüber sprechen sie? Wie ist die Stimmung?
Gib auch Bildern eine Chance, die dir vielleicht im ersten Moment nichts sagen, die dir nicht gefallen oder dich sogar verstören: Oft entstehen aus dieser Ablehnung heraus starke Texte.
Achte aber darauf, dass es dir beim Schreiben grundsätzlich gut geht. Falls unangenehme Gedanken oder Erinnerungen auftauchen, denen du dich jetzt nicht stellen möchtest, leg den Stift beiseite. Such dir ein anderes Bild aus, schreibe bewusst über etwas Schönes oder hör dir „Feelgood-Musik“ an!
Und was dann?
Wenn du fertig bist: Feiere deinen ersten Entwurf! (Warum er mit Sicherheit kein „shitty first draft“ ist, erfährst du in diesem Beitrag.) Lies ihn dir genau durch und frage dich: Was gefällt mir? Was finde ich lustig oder berührend?
Markiere dir alle Stellen – das können auch einzelne Wörter oder Formulierungen sein – die dir gut gelungen sind. Lege deinen Text dann für ein, zwei Tage beiseite, bevor du ihn mit frischem Blick betrachtest und vielleicht weiter überarbeitest.