Hast du dich auch schon mal dabei ertappt, dass du angefangen hast, die Fenster zu putzen, anstatt an deinem Schreibprojekt weiterzuarbeiten? Vielleicht starrst du manchmal minutenlang auf ein leeres Dokument oder auf ein Blatt Papier und fragst dich, wie du deinen Text beginnen sollst? Dann weißt du, was ich meine, wenn ich von einer „Schreibblockade“ spreche …
Immer wieder lese ich auf Social Media den Kommentar „Schreibblockaden gibt es nicht!“ Nun, dazu kann ich nur sagen: Natürlich gibt es sie. Generationen von Schriftsteller:innen (darunter übrigens auch Stephen King) haben sich dazu bekannt. Und auch innerhalb der Schreibforschung ist das Phänomen gut belegt.
Schreibblockaden sind also keine Einbildung, und sie haben mit Faulheit oder mangelnder „Selbstdisziplin“ nichts zu tun. Sie haben meistens Ursachen, denen du auf den Grund gehen kannst. Und natürlich kannst du auch lernen, sie zu überwinden. Ein paar klassische Tipps gegen Schreibblockaden habe ich hier für dich zusammengestellt.
1. Nutze kreative Methoden und Impulse
Oft steckt hinter einer Schreibblockade eine gewisse Lustlosigkeit: Das Schreiben (oder ein bestimmtes Schreibprojekt) hat seinen Reiz für uns verloren. Mit einem kreativen, spielerischen Zugang kannst du deine Schreibfreude wieder wachkitzeln.
In meinem Blog findest du viele konkrete Tipps für solche kreativen Methoden: Lies mal in die Beiträge Kreatives Schreiben mit Listen, Kreativtipps für deinen Roman, Lebendige Figuren entwickeln, Schreibspaß mit Online-Tools oder Kreatives Schreiben im Alltag rein.
Schreibimpulse sind auch eine gute Möglichkeit, um wieder in den Flow zu kommen. Impulskarten oder Fotos regen deine Fantasie an und locken wie von selbst neue Schreibideen hervor. Du könntest auch jemanden bitten, dir ein Wort zu schicken, zu dem du dann einen Text verfasst.
2. Entspanne dich vor dem Schreiben
Manchmal kreisen in unserem Kopf so viele stressige Alltagsgedanken, dass wir nicht ins Schreiben kommen. Darum beginnen wir beim Gateless Writing immer mit einer kleinen Entspannungsübung: So lassen wir den Alltag hinter uns und kommen in eine gute Schreibstimmung.
Nimm dir vor dem Schreiben daher immer etwas Zeit, um „runterzukommen“. Du könntest ruhige Musik hören, eine Yogaübung machen, oder einfach kurz die Augen schließen und ein paar Mal tief durchatmen. Wenn dich Gedanken ablenken oder belasten, nimm dir kurz Zeit, um sie zu notieren. So fällt es dir leichter, sie für eine Weile ruhen zu lassen und dich aufs Kreativsein zu konzentrieren.
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3. Schreibe in kurzen Einheiten
Du musst dir nicht gleich das ganze Wochenende fürs Schreiben freischaufeln! Auch (oder gerade) wenn du in kurzen Einheiten schreibst, wirst du eine Menge schaffen. Selbst wenn du nur eine Viertelstunde Zeit hast: Es lohnt sich immer, etwas zu schreiben.
Greife dir dazu etwas heraus, das machbar ist. Öffne dein Dokument und schreibe den nächsten Absatz. Oder nimm dir Stift und Notizbuch und schreibe mit der Hand frei drauflos: Einen knackigen Dialog. Eine Ortsbeschreibung. Eine kurze Szene. Du könntest auch ein Haiku verfassen, einfach so zum Spaß …
Wenn du wenig Zeit hast, könntest du dir auch ein (überschaubares) Wortziel setzen: 100 oder 300 Wörter kannst du schaffen.
4. Plane feste Schreibzeiten ein
Viele Schreibprofis bestätigen, dass sie nicht auf Inspiration warten, sondern sich im Kalender feste Schreibzeiten einplanen. Wenn die Zeit gekommen ist, legen sie einfach los. Ohne Wenn und Aber.
Überlege dir, wann solche guten Schreibzeiten für dich sein könnten. Bist du ein Morgenmensch? Oder wirst du erst so richtig kreativ, wenn es wieder dunkel wird? Richte dich (wenn irgendwie möglich) dabei nach deiner inneren Uhr. Kalkuliere auch ein, dass eine Stunde Schreibzeit netto höchstens 45 Minuten ergibt: Vielleicht schweifst du zwischendurch gedanklich ab, wirst kurz unterbrochen oder holst dir etwas zu trinken …
5. Sei anderweitig kreativ
Es kann viele Gründe geben, warum das Schreiben an manchen Tagen einfach nicht klappen will. Die Bestseller-Autorin Amy Tan schlägt vor, dann stattdessen zu zeichnen – aber natürlich kannst du auch basteln, stricken oder musizieren.
Die Tatsache, dass du trotzdem etwas Kreatives machst, tröstet dich (vielleicht) darüber hinweg, dass du nicht schreibst. Und du sammelst dabei unbewusst Inspiration für Zeiten, in denen dir das Schreiben wieder leichter von der Hand geht.
Du hast einen der Tipps gegen Schreibblockaden umgesetzt, eine neue kreative Methode ausprobiert oder dein heutiges Schreibziel erreicht? Super! Dann gönn dir jetzt eine kleine Belohnung. Auch das kann helfen, mit (noch) mehr Freude am Schreiben dranzubleiben …
Wenn dich eine Schreibblockade über einen längeren Zeitraum belastet, kann dir ein Einzelcoaching weiterhelfen. Dabei erforschen wir die Ursachen und erarbeiten einen individuellen Weg, der dich wieder ins Schreiben bringt. Auch ein Schreibworkshop kann Wunder wirken: Dort schreibst du entspannt in geselliger Runde und genießt motivierendes Textfeedback.